Zum Fest der Religionen: Fünf Fragen an Paul Zahner und Dr. Daniel Prokop (Teil 4)
Im Vorfeld zum Fest der Religionen beantworten Vertreter der fünf teilnehmenden Religionsgemeinschaften die gleichen fünf Fragen. Im vierten Teil: Dr. Daniel Prokop, Dekan und Paul Zahner, Franziskaner.
Swantje Kammerecker,
Von Dagmar Doll* (*Dagmar Doll ist Pressebeauftragte des OK Fest der Religionen)
Haben Sie auch schon an ihrem Glauben gezweifelt?
Zweifel sind Teil des Lebens. Sie zwingen uns, uns Fragen zu stellen, Antworten zu suchen und dienen somit der Suche nach der Wahrheit. Solange wir leben, haben wir Zweifel. Es geht nicht darum, sie gar nicht zu haben, sondern sie kreativ zu leben, so dass sie uns zur Wahrheit, zu einem tieferen und stärkeren Glauben führen. Der Zweifel ist auch Teil des Glaubens. Jeder von uns kann im Glauben Zweifel erleben. Sie wurden von den Aposteln erlebt, sie wurden auch von den Heiligen erlebt, wie der heiligen Thérèse von Lisieux, dem heiligen Johannes Vianney, der heiligen Schwester Faustina. Der Zweifel im Glauben lässt uns erkennen, dass Atheismus und Unglaube auch ein Teil von uns sind. Die sind von Gott zugelassen, damit unser Glaube tiefer und reifer wird.
Was wollen Sie von einer anderen Gemeinschaft lernen? Was kann man von Ihrer Gemeinschaft lernen? Ich würde gerne die Vielfalt in der Einheit mit den Anhängern anderer Religionen erleben. Ich möchte spüren, dass uns in Wirklichkeit viel mehr verbindet als trennt. Ich hoffe, dass die Anhänger anderer Religionen den Reichtum des Glaubens der katholischen Kirche erfahren können, der sich in verschiedenen Ritualen ausdrückt, an deren Spitze die Eucharistie steht, die eine persönliche Begegnung mit dem lebendigen Gott ist.
Was vereint die Teilnehmer am Fest der Religionen? Was trennt sie? Wir treffen uns am Fest der Religionen als Menschen. Achtungsvoll anzunehmen, dass die andere Person ein Mensch ist, der nach unserer Aufgabe von Gott geschaffen wurde, ist die Grundlage jeder Begegnung. Und als Menschen haben wir eine innere Sehnsucht nach Gott. Trennen werden uns verschiedene Aussagen über Gott, die nicht zusammen passen. So reden etwa Tibeter anders vom Göttlichen als wir Christinnen und Muslime vom einen Gott reden. Diese Sichtweise trennt uns. Die Sehnsucht nach Gott aber verbindet uns.
Wie kann aus unserer Welt ein friedlicher Ort werden? "Wenn wir wollen, dass die Welt endlich ein friedlicher Ort wird, müssen wir ständig und demütig, vertrauensvoll und beharrlich beten..." (Johannes Paul II). Ich bin davon überzeugt, dass das Gebet für den Frieden von Anhängern verschiedener Religionen unerwartete Früchte bringen kann. Jede Religion hat etwas zu der Gesellschaft beizutragen, die ihre Anhänger mitgestalten. Man muss nur darüber nachdenken, was ein gläubiger Mensch der Welt zu bieten hat und wie sein Glaube dazu beitragen kann, menschliche Probleme zu lösen oder ein gerechtes Leben aufzubauen. Es lohnt sich auch, mit dem Stereotyp aufzuräumen, dass Religionen eine Quelle von Kriegen, Konflikten und Streitigkeiten sind, um zu zeigen, dass die Religion jeden Menschen von innen heraus verwandelt. Solche Menschen können Einheit schaffen, Dialog und kreatives Denken entwickeln und dabei ihre eigene Identität bewahren.
Frieden beginnt mit der tiefen Achtung des Anderen. Aus dieser Achtung kann und will Ehrfurcht wachsen. Wenn wir beginnen ehrfürchtig miteinander umzugehen, ist das ein Anfang des Friedens. Vielleicht wird uns das am Fest der Religionen geschenkt.
Dr. Daniel Prokop, Dekan und Br. Paul Zahner, Franziskaner
Vor dem Fest der Religionen (Samstag, 28. September ab 12:00 im Güterschuppen in Glarus) öffnen jedes Wochenende im September verschiedene Religionsgemeinschaften ihre Türen auch für andere Glaubensgemeinschaften. Am 14. September war dies der Fall im Kloster Mariaburg, am 15. September in der Katholischen Kirche Schwanden.
Bild Kloster Mariaburg: Swantje Kammerecker
Haben Sie auch schon an ihrem Glauben gezweifelt?
Zweifel sind Teil des Lebens. Sie zwingen uns, uns Fragen zu stellen, Antworten zu suchen und dienen somit der Suche nach der Wahrheit. Solange wir leben, haben wir Zweifel. Es geht nicht darum, sie gar nicht zu haben, sondern sie kreativ zu leben, so dass sie uns zur Wahrheit, zu einem tieferen und stärkeren Glauben führen. Der Zweifel ist auch Teil des Glaubens. Jeder von uns kann im Glauben Zweifel erleben. Sie wurden von den Aposteln erlebt, sie wurden auch von den Heiligen erlebt, wie der heiligen Thérèse von Lisieux, dem heiligen Johannes Vianney, der heiligen Schwester Faustina. Der Zweifel im Glauben lässt uns erkennen, dass Atheismus und Unglaube auch ein Teil von uns sind. Die sind von Gott zugelassen, damit unser Glaube tiefer und reifer wird.
Was wollen Sie von einer anderen Gemeinschaft lernen? Was kann man von Ihrer Gemeinschaft lernen? Ich würde gerne die Vielfalt in der Einheit mit den Anhängern anderer Religionen erleben. Ich möchte spüren, dass uns in Wirklichkeit viel mehr verbindet als trennt. Ich hoffe, dass die Anhänger anderer Religionen den Reichtum des Glaubens der katholischen Kirche erfahren können, der sich in verschiedenen Ritualen ausdrückt, an deren Spitze die Eucharistie steht, die eine persönliche Begegnung mit dem lebendigen Gott ist.
Was vereint die Teilnehmer am Fest der Religionen? Was trennt sie? Wir treffen uns am Fest der Religionen als Menschen. Achtungsvoll anzunehmen, dass die andere Person ein Mensch ist, der nach unserer Aufgabe von Gott geschaffen wurde, ist die Grundlage jeder Begegnung. Und als Menschen haben wir eine innere Sehnsucht nach Gott. Trennen werden uns verschiedene Aussagen über Gott, die nicht zusammen passen. So reden etwa Tibeter anders vom Göttlichen als wir Christinnen und Muslime vom einen Gott reden. Diese Sichtweise trennt uns. Die Sehnsucht nach Gott aber verbindet uns.
Wie kann aus unserer Welt ein friedlicher Ort werden? "Wenn wir wollen, dass die Welt endlich ein friedlicher Ort wird, müssen wir ständig und demütig, vertrauensvoll und beharrlich beten..." (Johannes Paul II). Ich bin davon überzeugt, dass das Gebet für den Frieden von Anhängern verschiedener Religionen unerwartete Früchte bringen kann. Jede Religion hat etwas zu der Gesellschaft beizutragen, die ihre Anhänger mitgestalten. Man muss nur darüber nachdenken, was ein gläubiger Mensch der Welt zu bieten hat und wie sein Glaube dazu beitragen kann, menschliche Probleme zu lösen oder ein gerechtes Leben aufzubauen. Es lohnt sich auch, mit dem Stereotyp aufzuräumen, dass Religionen eine Quelle von Kriegen, Konflikten und Streitigkeiten sind, um zu zeigen, dass die Religion jeden Menschen von innen heraus verwandelt. Solche Menschen können Einheit schaffen, Dialog und kreatives Denken entwickeln und dabei ihre eigene Identität bewahren.
Frieden beginnt mit der tiefen Achtung des Anderen. Aus dieser Achtung kann und will Ehrfurcht wachsen. Wenn wir beginnen ehrfürchtig miteinander umzugehen, ist das ein Anfang des Friedens. Vielleicht wird uns das am Fest der Religionen geschenkt.
Dr. Daniel Prokop, Dekan und Br. Paul Zahner, Franziskaner
Vor dem Fest der Religionen (Samstag, 28. September ab 12:00 im Güterschuppen in Glarus) öffnen jedes Wochenende im September verschiedene Religionsgemeinschaften ihre Türen auch für andere Glaubensgemeinschaften. Am 14. September war dies der Fall im Kloster Mariaburg, am 15. September in der Katholischen Kirche Schwanden.
Bild Kloster Mariaburg: Swantje Kammerecker