Die Kirchgemeinde Ennenda feiert heuer ihren 250. Geburtstag. Am Sonntag 29.9. 2024 fand nach dem Gottesdienst in der wiedereröffneten Kirche im ebenfalls frisch renovierten «Johannes-Marti-Saal» im Pfarrhaus die Vernissage der Festschrift statt.
Swantje Kammerecker,
Noch im Frühjahr präsentierte sich das Innere der Kirche Ennenda als grossräumige Baustelle. Am 28. September, einem prächtigen Herbsttag, öffnete sie wieder – nun ausgestattet mit einer Fernwärme-Heizung, einem neuen, unterlüfteten Bodenaufbauteil und aufgefrischtem Innenraum. «Ja, es stimmt, optisch hat sich nicht viel geändert», bestätigt Kirchgemeindepräsident Ivo Oertli den Eindruck. Das sei aber auch das Ziel gewesen. Die Predigtreihe von Pfarrerin Iris Lustenberger zum Unservater, bisher im Glärnischbligg abgehalten, wird an diesem Sonntag in der Kirche mit dem Vers «Dein Reich komme» fortgesetzt. Die Frage nach dem Reich Gottes folge der Sehnsucht des Menschen, sagt Lustenberger. Davon zu träumen, Visionen zu entwickeln, könne vieles beinhalten; konkrete Pläne wie eben der Bau einer Kirche oder auch das Streben nach Erlösung, Heilung, nach einer inneren Heimat. Die Verwirklichung dieses Reiches, das schon in der Gegenwart beginne, beschreibt sie als Schwingung zwischen zwei Polen: «Das Reich empfangen und das Reich kreieren, Aktivität und Passivität im harmonischen Wechselspiel.» Was der Mensch plane und tue, vollende Gott. «Das Leben entwickelt sich in seinen Kreisläufen. Dabei ist der Raum der Kirche in sich still, durch ihn fliessen die verschiedenen Zeiten.»
Davon gibt die aktuelle Festschrift «Zur Jubelfeier der Erinnerung an den 250-jährigen Bestand der Kirche Ennenda» (Hans Thomann, Ivo Oertli, Daniel Brunner) ein beredtes und schön bebildertes Zeugnis auf 82 Seiten. Sie ist schlicht gehalten, lehnt sich mit dem Cover an die 100-Jahr-Denkschrift von Johannes Marti an (Pfarrer und Enkel des ersten Pfarrers von Ennenda, gleichen Namens). Nach sieben Grossworten folgt eine grobe Chronologie in sechs Kapiteln. Zwischen ihnen heben sich – auch optisch in weiss auf schwarz – kurze Einschübe zu Spezialthemen ab, wie Orgeln, Glocken, den Pfarr- und Amtspersonen oder der langjährigen Entwicklungszusammenarbeit der Kirchgemeinde Ennenda im Senegal. Die Vernissage findet im Anschluss an den Gottesdienst im Pfarrhaus statt, wobei dem ebenfalls frisch renovierten früheren «Unti-Zimmer» ein neuer Name verliehen wurde: «Johannes-Marti-Saal».
Autor Hans Thomann zitiert bei der Präsentation der Festschrift auch aus den präzisen Aufzeichnungen des ersten Pfarrers von Ennenda, der am 23.11.1774 in sein Amt gewählt wurde, einen Tag nach dem Einbau der Kanzel in der neuen Kirche. Die wurde in Rekordzeit errichtet: Der Beschluss zum Bau fiel im Januar, im März wurden der Bauplatz ausgemessen und der Grundstein gelegt, Ende Juni stand schon der Dachstuhl. Thomann berichtet auch vom Erdbeben, das am 30. August des Baujahrs den soeben errichteten Helmstuhl ins Schwanken brachte, samt dem sich darauf befindlichen Bauherrn Fridolin Jenni. Auch Anekdoten wie jene vom «Goldchnopf» Kaspar Jenny oder vom Ennendaner Weinberg, für den die Kirchgemeinde einen aufmüpfigen Pfleger anstellte, erwähnt Thomann.
Die bewegte Geschichte der Kirche und Kirchgemeinde auch als soziale und Bildungsinstitution ist spannend und kann nebst der Festschrift in einer einwöchigen Ausstellung ab dem 16. November in der Gemeindestube Ennenda erkundet werden. Das detaillierte Festprogramm des Jubiläumswochenendes vom 15.- 17. November samt Konzerten, Festbankett, Festgottesdienst und Festmarkt ist auf www.ref-ennenda.ch aufgeschaltet, oder als Flyer im Sekretariat der Kirchgemeinde zu beziehen.
1. Oktober 2024, Swantje Kammerecker, Medienbeauftragte der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Glarus
Davon gibt die aktuelle Festschrift «Zur Jubelfeier der Erinnerung an den 250-jährigen Bestand der Kirche Ennenda» (Hans Thomann, Ivo Oertli, Daniel Brunner) ein beredtes und schön bebildertes Zeugnis auf 82 Seiten. Sie ist schlicht gehalten, lehnt sich mit dem Cover an die 100-Jahr-Denkschrift von Johannes Marti an (Pfarrer und Enkel des ersten Pfarrers von Ennenda, gleichen Namens). Nach sieben Grossworten folgt eine grobe Chronologie in sechs Kapiteln. Zwischen ihnen heben sich – auch optisch in weiss auf schwarz – kurze Einschübe zu Spezialthemen ab, wie Orgeln, Glocken, den Pfarr- und Amtspersonen oder der langjährigen Entwicklungszusammenarbeit der Kirchgemeinde Ennenda im Senegal. Die Vernissage findet im Anschluss an den Gottesdienst im Pfarrhaus statt, wobei dem ebenfalls frisch renovierten früheren «Unti-Zimmer» ein neuer Name verliehen wurde: «Johannes-Marti-Saal».
Autor Hans Thomann zitiert bei der Präsentation der Festschrift auch aus den präzisen Aufzeichnungen des ersten Pfarrers von Ennenda, der am 23.11.1774 in sein Amt gewählt wurde, einen Tag nach dem Einbau der Kanzel in der neuen Kirche. Die wurde in Rekordzeit errichtet: Der Beschluss zum Bau fiel im Januar, im März wurden der Bauplatz ausgemessen und der Grundstein gelegt, Ende Juni stand schon der Dachstuhl. Thomann berichtet auch vom Erdbeben, das am 30. August des Baujahrs den soeben errichteten Helmstuhl ins Schwanken brachte, samt dem sich darauf befindlichen Bauherrn Fridolin Jenni. Auch Anekdoten wie jene vom «Goldchnopf» Kaspar Jenny oder vom Ennendaner Weinberg, für den die Kirchgemeinde einen aufmüpfigen Pfleger anstellte, erwähnt Thomann.
Die bewegte Geschichte der Kirche und Kirchgemeinde auch als soziale und Bildungsinstitution ist spannend und kann nebst der Festschrift in einer einwöchigen Ausstellung ab dem 16. November in der Gemeindestube Ennenda erkundet werden. Das detaillierte Festprogramm des Jubiläumswochenendes vom 15.- 17. November samt Konzerten, Festbankett, Festgottesdienst und Festmarkt ist auf www.ref-ennenda.ch aufgeschaltet, oder als Flyer im Sekretariat der Kirchgemeinde zu beziehen.
1. Oktober 2024, Swantje Kammerecker, Medienbeauftragte der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Glarus