2.6.2023 - Medienmitteilung: Startpunkt Gesprächs-Synode - Einen Glarner Weg finden
„Bleibt die Kirche im Dorf?“ – das war die Frage, die am vergangenen Donnerstagabend die Gemüter bewegte. In der Stadtkirche Glarus versammelten sich rund 80 Menschen, die über die Zukunft der kirchlichen Gebäude im Glarnerland diskutierten. Wenn die Mitgliederzahlen stagnieren oder gar weniger werden – wie sollen dann zukünftig die Gebäude unterhalten, finanziert und saniert werden?
Johanna Göring,
Nach einer kurzen Eröffnung von Synode-Präsident Andreas Hefti begrüsste Kirchenratspräsident Sebastian Doll die Anwesenden. Für den Kantonalen Kirchenrat und ihn sei der Umgang mit den Liegenschaften ein Weg, der nur gemeinsam gegangen werden könne. Die Gesprächs-Synode setze den Startpunkt auf diesem Weg.
Rita Famos, die Präsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz (EKS), reiste extra für ein Grusswort ins Glarnerland: Kirchen seien hochemotionale Orte, in denen Feste wie Taufen und Hochzeiten gefeiert oder auch Abdankungen begangen werden. Erinnerungen würden geschaffen. Famos ist der Meinung, dass die Kirche zu den Menschen gehen und nah bei den Menschen sein soll. Entscheidend dafür sei die Selbstreflexion mit der Frage: Was ist die Mission der Kirche? Und was ist ihr Auftrag? Aufgrund dieser Antworten könne sich die zukünftige Nutzung der Kirchen entwickeln.
Nach Rita Famos übernahm Michael Hauser das Mikrofon. Er ist Kirchenpfleger der reformierten Kirchgemeinde Zürich und ehemaliger Stadtplaner in Winterthur, sowie studierter Architekt. Für ihn war klar: Kirchen seien öffentliche Gebäude, da solle so viel wie möglich stattfinden. Ob mit oder ohne kirchlichen Hintergrund sei egal: Hauptsache, Licht leuchte und Leben befinde sich im Gebäude. Deswegen können die Kirchen und andere kirchliche Gebäude seiner Kirchgemeinde über eine Vermietungsplattform für unterschiedliche Zwecke gemietet werden. Die reformierte Kirchgemeinde Zürich hat dafür in einem Leitbildprozess Gedanken und Eckpunkte erstellt, wie sie ihre Liegenschaften weiter bewirtschaften möchte und wie eine künftige Nutzung mit einer teilweisen oder vollständigen Vermietung aussehen kann. Das immer mit dem Ziel, dass ein Verkauf oder gar ein Abriss einer Kirche vermieden werde. Hauser stellte mehrere Projekte vor, wie zum Beispiel die Bullingerkirche, die nun als „Haus der Parlamente“ vom Kanton Zürich umgebaut und temporär genutzt wird. Ein anderes Beispiel ist die Wipkinger Kirche, die über zwei Jahre an die Klimajugend vermietet war.
Im Anschluss daran war Raum für die Fragen, Sorgen und Anmerkungen der Anwesenden, die auch reichlich eingebracht wurden. Die Fragen reichten von der Denkmalpflege, über die Art und Weise der Immobilienverwaltung, bis hin zu Auslegungen des Wortes „Gotteshaus“ und Erinnerungen an Bibelstellen. „Geld versus Geist“ fiel als Stichwort. Diesen vermeintlichen Gegensatz löste Michael Hauser auf: Seiner Meinung nach müsse die Relation gegeben sein, das heisse, kirchliche Liegenschaften müssten sich auch selbst tragen. Da könne man auch an Ideen wie Solardächer, eine Möglichkeit für Yoga in der Kirche oder eine Familienkirche denken.
Der Abend brachte Erkenntnisse: Die Kirche soll im Dorf bleiben. Die Wortäusserungen der Anwesenden brachten zum Ausdruck, dass ein Verkauf oder gar ein Abriss einer Kirche nicht zur Debatte steht.
Weiterhin gestaltet sich ein Vergleich zwischen einem urbanen Zürcher Raum mit dem ländlicheren Glarnerland schwierig. Dementsprechend können Projekte nicht eins zu eins nach einer Blaupause übertragen werden, sondern es brauche einen eigenen, Glarner Weg für die Liegenschaften. Dieser muss nicht nur eigene Leitsätze erarbeiten und Grenzen finden. Entwickelt werden kann er auch nur gemeinsam unter Einbezug aller Interessensgruppen. „Wie sich dieser Weg weiter gestalten soll, dafür wird nun der Abend ausgewertet und Impulse werden entwickelt. Der Abend bildete einen guten Startpunkt“, schloss Sebastian Doll nach der Veranstaltung.
Rita Famos, die Präsidentin der Evangelischen Kirche Schweiz (EKS), reiste extra für ein Grusswort ins Glarnerland: Kirchen seien hochemotionale Orte, in denen Feste wie Taufen und Hochzeiten gefeiert oder auch Abdankungen begangen werden. Erinnerungen würden geschaffen. Famos ist der Meinung, dass die Kirche zu den Menschen gehen und nah bei den Menschen sein soll. Entscheidend dafür sei die Selbstreflexion mit der Frage: Was ist die Mission der Kirche? Und was ist ihr Auftrag? Aufgrund dieser Antworten könne sich die zukünftige Nutzung der Kirchen entwickeln.
Nach Rita Famos übernahm Michael Hauser das Mikrofon. Er ist Kirchenpfleger der reformierten Kirchgemeinde Zürich und ehemaliger Stadtplaner in Winterthur, sowie studierter Architekt. Für ihn war klar: Kirchen seien öffentliche Gebäude, da solle so viel wie möglich stattfinden. Ob mit oder ohne kirchlichen Hintergrund sei egal: Hauptsache, Licht leuchte und Leben befinde sich im Gebäude. Deswegen können die Kirchen und andere kirchliche Gebäude seiner Kirchgemeinde über eine Vermietungsplattform für unterschiedliche Zwecke gemietet werden. Die reformierte Kirchgemeinde Zürich hat dafür in einem Leitbildprozess Gedanken und Eckpunkte erstellt, wie sie ihre Liegenschaften weiter bewirtschaften möchte und wie eine künftige Nutzung mit einer teilweisen oder vollständigen Vermietung aussehen kann. Das immer mit dem Ziel, dass ein Verkauf oder gar ein Abriss einer Kirche vermieden werde. Hauser stellte mehrere Projekte vor, wie zum Beispiel die Bullingerkirche, die nun als „Haus der Parlamente“ vom Kanton Zürich umgebaut und temporär genutzt wird. Ein anderes Beispiel ist die Wipkinger Kirche, die über zwei Jahre an die Klimajugend vermietet war.
Im Anschluss daran war Raum für die Fragen, Sorgen und Anmerkungen der Anwesenden, die auch reichlich eingebracht wurden. Die Fragen reichten von der Denkmalpflege, über die Art und Weise der Immobilienverwaltung, bis hin zu Auslegungen des Wortes „Gotteshaus“ und Erinnerungen an Bibelstellen. „Geld versus Geist“ fiel als Stichwort. Diesen vermeintlichen Gegensatz löste Michael Hauser auf: Seiner Meinung nach müsse die Relation gegeben sein, das heisse, kirchliche Liegenschaften müssten sich auch selbst tragen. Da könne man auch an Ideen wie Solardächer, eine Möglichkeit für Yoga in der Kirche oder eine Familienkirche denken.
Der Abend brachte Erkenntnisse: Die Kirche soll im Dorf bleiben. Die Wortäusserungen der Anwesenden brachten zum Ausdruck, dass ein Verkauf oder gar ein Abriss einer Kirche nicht zur Debatte steht.
Weiterhin gestaltet sich ein Vergleich zwischen einem urbanen Zürcher Raum mit dem ländlicheren Glarnerland schwierig. Dementsprechend können Projekte nicht eins zu eins nach einer Blaupause übertragen werden, sondern es brauche einen eigenen, Glarner Weg für die Liegenschaften. Dieser muss nicht nur eigene Leitsätze erarbeiten und Grenzen finden. Entwickelt werden kann er auch nur gemeinsam unter Einbezug aller Interessensgruppen. „Wie sich dieser Weg weiter gestalten soll, dafür wird nun der Abend ausgewertet und Impulse werden entwickelt. Der Abend bildete einen guten Startpunkt“, schloss Sebastian Doll nach der Veranstaltung.