Kirchenentwicklung
Begegnen, lernen, feiern, gestalten.
» Hier steht die ganze JA-Broschüre zum Download bereit.
Die Glarner Kirche reformiert sich.
Wie geht das, in der heutigen Zeit? Was soll Kirche ausstrahlen? Wie fühlt sie sich an, wie riecht sie? Was gibt es zu sehen, zu hören, zu erleben und zu entdecken? Was für ein Ort ist sie für die Menschen? Wie lebt sie ihre Gastlichkeit? Wie wird Sinn gestaltet und erfahren?
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Die Glarner Kirche reformiert sich.
Wie geht das, in der heutigen Zeit? Was soll Kirche ausstrahlen? Wie fühlt sie sich an, wie riecht sie? Was gibt es zu sehen, zu hören, zu erleben und zu entdecken? Was für ein Ort ist sie für die Menschen? Wie lebt sie ihre Gastlichkeit? Wie wird Sinn gestaltet und erfahren?
Seit fünf Jahren sind wir mit der Generationenkirche unterwegs. Wir wollen uns in der heutigen Zeit neu positionieren: wirksam, attraktiv, bunt, vielfältig und greifbar. Lesen Sie, was das Projekt «Generationenkirche» gebracht hat und wie es weitergeht – als Prozess.
Wo stehen wir heute – was ist der Nutzen?
Das Bewusstsein für die Vielfalt der Kirchenmitglieder und die Rolle der Glarner Kirche in der heutigen Gesellschaft ist gewachsen. Verschiedene Handlungsfelder werden angeboten: Alltagskirche, Lernkirche, Feierkirche und Kulturkirche.
Bis heute haben sich die drei Regionen Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd gebildet, welche in sich geschlossener auftreten. Die Regionen reden zusammen, besprechen sich und diskutieren untereinander anstehende Fragen. Man kennt sich besser als zuvor. Das Bewusstsein wächst, dass Kirche nicht nur «meine eigene Kirchgemeinde» ist. Die regionale Zusammenarbeit ermöglicht, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und ein breiteres Angebot zu präsentieren.
So haben sich in der fünfjährigen Arbeit mit der Generationenkirche die Kirchgemeinden gefunden, um miteinander anstehende Aufgaben anzugehen oder im gemeinsamen Gespräch nach Lösungen für gleiche oder ähnliche Probleme zu suchen.
Es gibt gute Entwicklungen für die gemeinsame Planung und Organisation von Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen. Es werden dazu gemeinsame Flyer geschaffen, welche grosse Beachtung bei den Mitgliedern finden.
Die Vernetzung findet auch ausserkirchlich mit Vereinen und Organisationen statt.
Die Kantonalkirche und immer mehr Kirchgemeinden zeigen sich mit neuen Websites und beginnen mit der Web-Plattform «Kirchenweb» zu arbeiten. Anlässe, Veranstaltungen und Events werden von den Kirchgemeinden wirksam und selbstständig auf den eigenen Websites aufgeschaltet, gleichzeitig erfolgt die Publikation auf der Website der Kantonalkirche.
Wie geht der Prozess weiter?
Heute – 2018 – liegen die Schwerpunkte in der Entwicklung der Glarner Kirche vor allem bei den Kirchgemeinden. Diese werden weiterarbeiten, an den erreichten Zielen anknüpfen und weitere Projekte in Angriff nehmen.
Ausblick – Ziele für die Zukunft
Zusammen an der Zukunft arbeiten und miteinander reden. Die Kirchgemeinden haben lange in ihrer vertrauten Umgebung gewirkt – bis das Projekt «Generationenkirche» mit Ideen daherkam, die fast wie kleine Wunder wirkten: Auf dem gemeinsamen Weg läuft man einfacher, das Reden fällt leichter, die Zusammenarbeit ist wirksamer.
Danke!
Alle Beteiligten haben in den letzten fünf Jahren viel geleistet und viel Zeit investiert – es hat sich gelohnt. Der Kantonale Kirchenrat dankt allen, die sich für diese Arbeit engagiert haben, sehr herzlich.
Wer ist wofür zuständig?
Die Synode ist zuständig für die Finanzen, bzw. das Budget für die kommenden Jahre. Sie lässt sich regelmässig über die Fortschritte des Prozesses informieren.
Der Kantonale Kirchenrat verantwortet den Prozess als Ganzes und begleitet die Arbeit aller Beteiligten in Kantonalkirche und Kirchgemeinden umsichtig. Er delegiert Vertreter in diverse Arbeitsgruppen und arbeitet aktiv mit.
Die Prozessleitung plant, organisiert und koordiniert das Zusammenspiel der Beteiligten. Sie nimmt z.B. die Beobachtungen der Reflexionsgruppe auf und überlegt, wie diese optimal umgesetzt werden können.
Der Schwerpunkt der Kommunikationsgruppe liegt in der Entwicklung der internen und externen Kommunikation. Sie fördert die Zusammenarbeit und unterstützt Arbeitsgruppen und Kirchgemeinden mit einem Coaching-Angebot. Fachleute begleiten und beraten die Beteiligten und unterstützen sie aktiv.
Die drei Regionen und die Kirchgemeinden lassen sich – soweit gewünscht – von den Fachleuten beraten. Sie planen und organisieren Anlässe und Projekte für ihre Mitglieder – lokal, regional oder kantonal.
Die Reflexionsgruppe trägt die Sicht von aussen bei. Als aussenstehende, unabhängige Gruppe beobachtet sie, wie sich der Prozess in Kantonalkirche und Kirchgemeinden festigt und Veränderungen herbeiführt. Sie informiert den Kantonalen Kirchenrat regelmässig und kritisch über ihre Beobachtungen.
Sämtliche aktuellen Ansprechpersonen sind hier » via Sekretariat zu finden. Sie sind da für alle Fragen oder Rückmeldungen.
Das Reform-Modell Generationenkirche
Seit fünf Jahren ist die Glarner Kirche nun mit der Generationenkirche unterwegs. Sie stützte sich dabei auf das Reform-Modell, das von den beiden Beraterinnen Danielle Cottier und Lisbeth Zogg, cottier+zogg, entwickelt wurde. Siehe auch » hier: Hier sind Erfahrungen vieler Projektgemeinden eingeflossen, ebenso Erkenntnisse aus unzähligen Interviews mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen bis ins hohe Alter. Das Reform-Modell bietet Grundlagen und Orientierung, um den Wandel der Glarner Kirche und eine zeitgemässe Positionierung von Kantonalkirche und Kirchgemeinden aktiv zu gestalten.
Die Philosophie der Generationenkirche – vielfältig und inspirierend
Die Menschen sind vielfältig und unterschiedlich, je nach Alter, Milieu, Kultur, Lebensform und Lebensphase. Auch die Kirchenbezüge sind verschieden: nah, wohlwollend, distanziert, fremd. Die vielfältigen Sichtweisen, Interessen und Bedürfnisse sind ernst zu nehmen. Kirche hat viele Stimmen. Diese stehen im Zentrum der Reform.
Kirche wird von den Menschen gestaltet. Sie bietet vielfältige Zugänge und Formen, welche gleichwertig sind und positive Erfahrungen für Nahe, Wohlwollende und Distanzierte ermöglichen. Sie ist Volkskirche, Lebens- und Begegnungsort, Rückzugs- und Zufluchtsort, Denk- und Kulturraum. Sei es, dass eine einzelne Kirchgemeinde diese Vielfalt bietet, oder aber eine ganze Region, innerhalb derer die Ortsgemeinden ihre spezifischen Schwerpunkte anbieten.
Vor allem ist die Kirche ein Frei- und Spielraum – als Kontrapunkt zu Rastlosigkeit, Erfolgsdruck und Entfremdung. Sie fördert Eigeninitiativen und bietet Raum und Räume dafür – eine Erweiterung der herkömmlichen Meinung, es gehe vor allem darum, kirchliche Angebote zu besuchen und sich an Aufgaben der Kirche zu beteiligen.
Wer mit ihr in Kontakt kommt, ist willkommen. Zum Beispiel in Gottesdiensten, Konzerten, in Gesprächen und Begegnungen und bei vielen anderen Gelegenheiten.
Fünf Säulen als Orientierungssystem
Damit die Innovation gelingt, setzt die Generationenkirche auf Leitlinien und erprobte Werkzeuge, welche ein planvolles Schritt-für-Schritt-Vorgehen erlauben. Die Fünf-Säulen-Struktur schafft eine gesamtbetriebliche Übersicht und trägt dazu bei, vorausschauend, ganzheitlich und professionell vorzugehen.
Jede Säule ist Ausgangspunkt für Innovation: aufgleisen eines neuen Projekts (4), renovieren oder bauen (3), Stelle ausschreiben (2), Gastlichkeit gestalten (1), Website neu aufgleisen (5). Immer bringt es Gewinn, die weiteren Säulen mitzubedenken. Je grösser ein Vorhaben, umso zentraler ist die Klärung des Selbstverständnisses.
Weiterführende Infos zum Modell Generationenkirche finden Sie » hier:
Aus der Generationenkirche entwickelt sich die Glarner Kirche
Freiraum für Innovation wird geschaffen
• Innovation erfordert Personen, Finanzen und Zeit.
• Wichtige Akteure werden einbezogen, inner- und ausserhalb der Kirche.
Das Selbstverständnis wird aktualisiert
• Die Kirche ist Kirche für Nahe, Wohlwollende, Distanzierte und «Fremde».
• Selbstbestimmte Spiritualitäten werden akzeptiert und dafür Raum geschaffen.
• Die Kirche ist Akteurin und verlässliche Partnerin im Gemeinwesen.
Das Potenzial der Liegenschaften wird genutzt
• Qualität und Ausstrahlung der Liegenschaften und Räume werden aussen und innen optimiert.
• Aussenräume werden als Kontaktzonen belebt.
• Räume werden vielfältig genutzt und vermietet. So wird der Sozialraum erweitert wird, als Nebeneinander,
Miteinander, Durcheinander, Nacheinander verschiedener Zielgruppen, Generationen und Kulturen.
• Auf warme und gastliche Atmosphäre, Einrichtung und Gestaltung wird Wert gelegt.
• Generationenfreundliche Kriterien werden angewendet, je nach Zielgruppen: benutzungs- und handlungsfreundlich;
betriebspraktisch und effizient; gestalt-, wandel- und inszenierbar; naturnah.
Handlungsfelder werden gleichwertig gehandhabt
• Die Kirche bietet vielfältige und gleichwertige Zugängen an, als weite Kirchenlandschaft.
- Alltagskirche: verweilen, begegnen, geniessen, austauschen, aktiv sein, sich selber einbringen,
vernetzen, zuhören und gehört werden, entlasten und entlastet werden, unterstützen und unterstützt
werden, Lösungen suchen, sich beteiligen und mitarbeiten
- Lernkirche: inspiriert werden, nachdenken, forschen, Neues entdecken, Horizont erweitern
- Feierkirche: innehalten, Kraft schöpfen, sich besinnen, begehen, feiern
- Kulturkirche: Musik hören/machen, inszenieren, ausstellen, aufführen, Sinne und Sinn verbinden
Schwerpunkte werden gesetzt
• Stärken, Gegebenheiten, Talente und Ressourcen werden genutzt.
• Nieder-, Mittel- und Hochschwelliges werden verbunden:
- Niederschwellig: Einzelne und Gruppen kommen und gehen zu einem von ihnen gewählten Zeitpunkt.
Die «niederschwellige Begegnungsplattform» erweitert den Sozialraum. Sie bietet verschiedene
Handlungsmöglichkeiten: verweilen, essen, trinken, austauschen, spielen, sich informieren
- Mittelschwellig: Angebote finden breites Interesse.
- Hochschwellig: Angebote für wenige und für fixe Gruppen; anspruchsvoll.
• Gruppenbildungen werden beachtet und initiiert; Eigeninitiativen gefördert; Raum und Rahmen werden
geboten für selbstorganisierte Gruppen und ihre Ideen.
• Ein Markt der Interessen wird initiiert.
Vielfältige Handlungsformen werden angeboten
• Sprechen, musizieren, werken, kochen, spielen, gestalten, malen, Theater spielen, dichten,
sich bewegen, vernetzen usw.
Es wird zusammengearbeitet
• Pfarrpersonen, Sigristen, Musiker/innen, Sozialdiakone und Sozialdiakoninnen, Katechet/innen,
Verwaltung, Sekretariat arbeiten zusammen.
• Berufsbilder, Rollen, Funktionen passen sich dem Selbstverständnis an.
• Interessen und Talente werden erkannt.
Es wird vernetzt und kommuniziert
• Vernetzungen nach innen und aussen werden gepflegt und aufgebaut, «Gute Dienste» werden angeboten.
• Die Chance der Kirche: Co-Produktionen, «Marktplatz» sein.
• Die Kirchgemeinde erzählt, was sie tut und bringt sich ins Gespräch.
Chronologie: Vom Projekt zum Prozess
2012: Der erste Info-Anlass orientiert die Kirchgemeinden über das Projekt.
2013: Das Vorprojekt startet. Die Kantonalkirche und sieben Kirchgemeinden beteiligen sich.
2014: Mit den «Zielgruppengesprächen» nehmen wir Kontakt zur Bevölkerung auf und fragen nach Bedürfnissen, Wünschen, Visionen. Es nehmen 222 Personen teil im Alter von 4 bis 76, der Kirche gegenüber nahestehend, wohlwollend, distanziert oder ablehnend.
Ab 2015: Das Projekt ist organisiert mit kantonaler Projektleitung, regionalen Leitungen – Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd – und mit Kirchgemeindevertretungen. Moderator Paul Baumann führt durch das Projekt. Eine externe Reflexionsgruppe gibt wertvolle Aussensichten. Regelmässige Treffen mit allen Beteiligten gewähren Einblicke in die laufende Arbeit und ermöglichen den Erfahrungsaustausch. Es wird diskutiert: «Was läuft gut?» Und: «Was können wir besser machen?» In Workshops wird 1:1 geplant und sogleich umgesetzt, was nötig ist.
2017: Die JA-Aktion von Ostern markiert den Übergang «von der Theorie zur Praxis – vom Projekt zum Prozess». Die Aktion ist Einladung, nachzudenken und ins Gespräch zu kommen.
Das JA bedeutet:
• JA Gottes in Jesus Christus zu uns Menschen.
• JA zu einer Kirche für verschiedene Generationen und Lebenswelten
• JA zu den Menschen, denen wir begegnen
• JA zu einer gastfreundlichen Haltung
• JA gegen die vielen Neins unserer Zeit
• JA zu Gott, der die Menschen nimmt, wie sie sind – bedingungslos.
2018: Die nun seit fünf Jahren laufende Generationenkirche hat sich gut entwickelt. Es ist Zeit, generell Rückschau zu halten und mit Freude auf das Erreichte zurückzublicken. Das Projekt darf als erfolgreich bezeichnet und jetzt abgeschlossen werden. Das Werkzeug «Generationenkirche» für die «Glarner Reformation» geht in einen fortlaufenden Prozess über, aus dem sich die Glarner Kirche weiter entwickeln wird.
Auszug aus dem Leitbild der Glarner Kirche, siehe auch vollständiges » Leitbild
Wer wir sind
Wir sind eine Kirche für alle Generationen. Wir – das sind die Glarner Reformierten von Jung bis Alt, und alle, die sich mit ihr verbunden fühlen. Zusammen sind wir die Glarner Kirche – mit vielen Stimmen. Wir sind organisiert in Kirchgemeinden, Regionen und der Kantonalkirche und arbeiten auf allen Ebenen zusammen. Wir sind lokal bis weltweit verbunden mit allen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einsetzen, sowie mit den Leidenden und Verfolgten.
Was wir tun
Wir sind präsent mit Angeboten, Projekten und Dienstleistungen auf lokaler, regionaler und kantonaler Ebene und setzen Schwerpunkte aufgrund unserer Stärken. Wir gestalten unsere Gastfreundschaft weltoffen, ganzheitlich und mit Herz und nehmen Lebenssituationen, Bedürfnisse und Interessen ernst. Wir bringen Menschen zusammen und bieten Raum und Gelegenheiten für das Neben- und Miteinander unterschiedlichster Gruppierungen, Generationen und Kulturen. Wir fördern das Zusammenleben und den sozialen Zusammenhalt.
Zitate
Die folgenden Zitate stammen aus Gesprächen mit der Glarner Bevölkerung aus dem Jahr 2014. Von Jung bis Alt, der Kirche nahestehend, distanziert oder ablehnend.
«Mit der Generationenkirche wird die Kirche näher bei den Menschen sein. Sie wird als Ort wahrgenommen, wo sich Menschen treffen und wo Kontakte gepflegt werden können...»
«Das Projekt Generationenkirche ist für die Glarner Kirche die einmalige Chance, die Institution Kirche mit ihrer Vielfältigkeit den Menschen wieder näher zu bringen, die Menschen einzubeziehen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen, nach dem Motto ‹Nach bi dä Lüüt›.»
«Mir gefällt die Kirche so, wie sie ist. Sie sollte nicht aufdringlich sein.»
«Ich wünsche mir lockere und fröhliche Anlässe aller Art für Familien und Kinder.»
«Mir persönlich gibt die Kirche sehr viel. Die Weihnachtskonzerte berühren mich sehr.»
«Im Quartier, Dorf, Kanton und der Region habe ich das Gefühl, dass gute Dienste geleistet werden.»
«Bin im Ganzen zufrieden mit der heutigen, hiesigen Kirchgemeinde.»
«Die Aufgabe, die die Kirche jetzt erfüllt, finde ich gut und sinnvoll.»
«Ich finde spontan nichts Negatives, vermisse nichts, im Moment ists in Ordnung.»
«Ich fühle mich wohl in der Kirche, an- und aufgenommen.»
Wo stehen wir heute – was ist der Nutzen?
Das Bewusstsein für die Vielfalt der Kirchenmitglieder und die Rolle der Glarner Kirche in der heutigen Gesellschaft ist gewachsen. Verschiedene Handlungsfelder werden angeboten: Alltagskirche, Lernkirche, Feierkirche und Kulturkirche.
Bis heute haben sich die drei Regionen Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd gebildet, welche in sich geschlossener auftreten. Die Regionen reden zusammen, besprechen sich und diskutieren untereinander anstehende Fragen. Man kennt sich besser als zuvor. Das Bewusstsein wächst, dass Kirche nicht nur «meine eigene Kirchgemeinde» ist. Die regionale Zusammenarbeit ermöglicht, inhaltliche Schwerpunkte zu setzen und ein breiteres Angebot zu präsentieren.
So haben sich in der fünfjährigen Arbeit mit der Generationenkirche die Kirchgemeinden gefunden, um miteinander anstehende Aufgaben anzugehen oder im gemeinsamen Gespräch nach Lösungen für gleiche oder ähnliche Probleme zu suchen.
Es gibt gute Entwicklungen für die gemeinsame Planung und Organisation von Veranstaltungen und Veranstaltungsreihen. Es werden dazu gemeinsame Flyer geschaffen, welche grosse Beachtung bei den Mitgliedern finden.
Die Vernetzung findet auch ausserkirchlich mit Vereinen und Organisationen statt.
Die Kantonalkirche und immer mehr Kirchgemeinden zeigen sich mit neuen Websites und beginnen mit der Web-Plattform «Kirchenweb» zu arbeiten. Anlässe, Veranstaltungen und Events werden von den Kirchgemeinden wirksam und selbstständig auf den eigenen Websites aufgeschaltet, gleichzeitig erfolgt die Publikation auf der Website der Kantonalkirche.
Wie geht der Prozess weiter?
Heute – 2018 – liegen die Schwerpunkte in der Entwicklung der Glarner Kirche vor allem bei den Kirchgemeinden. Diese werden weiterarbeiten, an den erreichten Zielen anknüpfen und weitere Projekte in Angriff nehmen.
Ausblick – Ziele für die Zukunft
Zusammen an der Zukunft arbeiten und miteinander reden. Die Kirchgemeinden haben lange in ihrer vertrauten Umgebung gewirkt – bis das Projekt «Generationenkirche» mit Ideen daherkam, die fast wie kleine Wunder wirkten: Auf dem gemeinsamen Weg läuft man einfacher, das Reden fällt leichter, die Zusammenarbeit ist wirksamer.
Danke!
Alle Beteiligten haben in den letzten fünf Jahren viel geleistet und viel Zeit investiert – es hat sich gelohnt. Der Kantonale Kirchenrat dankt allen, die sich für diese Arbeit engagiert haben, sehr herzlich.
Wer ist wofür zuständig?
Die Synode ist zuständig für die Finanzen, bzw. das Budget für die kommenden Jahre. Sie lässt sich regelmässig über die Fortschritte des Prozesses informieren.
Der Kantonale Kirchenrat verantwortet den Prozess als Ganzes und begleitet die Arbeit aller Beteiligten in Kantonalkirche und Kirchgemeinden umsichtig. Er delegiert Vertreter in diverse Arbeitsgruppen und arbeitet aktiv mit.
Die Prozessleitung plant, organisiert und koordiniert das Zusammenspiel der Beteiligten. Sie nimmt z.B. die Beobachtungen der Reflexionsgruppe auf und überlegt, wie diese optimal umgesetzt werden können.
Der Schwerpunkt der Kommunikationsgruppe liegt in der Entwicklung der internen und externen Kommunikation. Sie fördert die Zusammenarbeit und unterstützt Arbeitsgruppen und Kirchgemeinden mit einem Coaching-Angebot. Fachleute begleiten und beraten die Beteiligten und unterstützen sie aktiv.
Die drei Regionen und die Kirchgemeinden lassen sich – soweit gewünscht – von den Fachleuten beraten. Sie planen und organisieren Anlässe und Projekte für ihre Mitglieder – lokal, regional oder kantonal.
Die Reflexionsgruppe trägt die Sicht von aussen bei. Als aussenstehende, unabhängige Gruppe beobachtet sie, wie sich der Prozess in Kantonalkirche und Kirchgemeinden festigt und Veränderungen herbeiführt. Sie informiert den Kantonalen Kirchenrat regelmässig und kritisch über ihre Beobachtungen.
Sämtliche aktuellen Ansprechpersonen sind hier » via Sekretariat zu finden. Sie sind da für alle Fragen oder Rückmeldungen.
Das Reform-Modell Generationenkirche
Seit fünf Jahren ist die Glarner Kirche nun mit der Generationenkirche unterwegs. Sie stützte sich dabei auf das Reform-Modell, das von den beiden Beraterinnen Danielle Cottier und Lisbeth Zogg, cottier+zogg, entwickelt wurde. Siehe auch » hier: Hier sind Erfahrungen vieler Projektgemeinden eingeflossen, ebenso Erkenntnisse aus unzähligen Interviews mit Kindern, Jugendlichen, Erwachsenen bis ins hohe Alter. Das Reform-Modell bietet Grundlagen und Orientierung, um den Wandel der Glarner Kirche und eine zeitgemässe Positionierung von Kantonalkirche und Kirchgemeinden aktiv zu gestalten.
Die Philosophie der Generationenkirche – vielfältig und inspirierend
Die Menschen sind vielfältig und unterschiedlich, je nach Alter, Milieu, Kultur, Lebensform und Lebensphase. Auch die Kirchenbezüge sind verschieden: nah, wohlwollend, distanziert, fremd. Die vielfältigen Sichtweisen, Interessen und Bedürfnisse sind ernst zu nehmen. Kirche hat viele Stimmen. Diese stehen im Zentrum der Reform.
Kirche wird von den Menschen gestaltet. Sie bietet vielfältige Zugänge und Formen, welche gleichwertig sind und positive Erfahrungen für Nahe, Wohlwollende und Distanzierte ermöglichen. Sie ist Volkskirche, Lebens- und Begegnungsort, Rückzugs- und Zufluchtsort, Denk- und Kulturraum. Sei es, dass eine einzelne Kirchgemeinde diese Vielfalt bietet, oder aber eine ganze Region, innerhalb derer die Ortsgemeinden ihre spezifischen Schwerpunkte anbieten.
Vor allem ist die Kirche ein Frei- und Spielraum – als Kontrapunkt zu Rastlosigkeit, Erfolgsdruck und Entfremdung. Sie fördert Eigeninitiativen und bietet Raum und Räume dafür – eine Erweiterung der herkömmlichen Meinung, es gehe vor allem darum, kirchliche Angebote zu besuchen und sich an Aufgaben der Kirche zu beteiligen.
Wer mit ihr in Kontakt kommt, ist willkommen. Zum Beispiel in Gottesdiensten, Konzerten, in Gesprächen und Begegnungen und bei vielen anderen Gelegenheiten.
Fünf Säulen als Orientierungssystem
Damit die Innovation gelingt, setzt die Generationenkirche auf Leitlinien und erprobte Werkzeuge, welche ein planvolles Schritt-für-Schritt-Vorgehen erlauben. Die Fünf-Säulen-Struktur schafft eine gesamtbetriebliche Übersicht und trägt dazu bei, vorausschauend, ganzheitlich und professionell vorzugehen.
Jede Säule ist Ausgangspunkt für Innovation: aufgleisen eines neuen Projekts (4), renovieren oder bauen (3), Stelle ausschreiben (2), Gastlichkeit gestalten (1), Website neu aufgleisen (5). Immer bringt es Gewinn, die weiteren Säulen mitzubedenken. Je grösser ein Vorhaben, umso zentraler ist die Klärung des Selbstverständnisses.
Weiterführende Infos zum Modell Generationenkirche finden Sie » hier:
Aus der Generationenkirche entwickelt sich die Glarner Kirche
Freiraum für Innovation wird geschaffen
• Innovation erfordert Personen, Finanzen und Zeit.
• Wichtige Akteure werden einbezogen, inner- und ausserhalb der Kirche.
Das Selbstverständnis wird aktualisiert
• Die Kirche ist Kirche für Nahe, Wohlwollende, Distanzierte und «Fremde».
• Selbstbestimmte Spiritualitäten werden akzeptiert und dafür Raum geschaffen.
• Die Kirche ist Akteurin und verlässliche Partnerin im Gemeinwesen.
Das Potenzial der Liegenschaften wird genutzt
• Qualität und Ausstrahlung der Liegenschaften und Räume werden aussen und innen optimiert.
• Aussenräume werden als Kontaktzonen belebt.
• Räume werden vielfältig genutzt und vermietet. So wird der Sozialraum erweitert wird, als Nebeneinander,
Miteinander, Durcheinander, Nacheinander verschiedener Zielgruppen, Generationen und Kulturen.
• Auf warme und gastliche Atmosphäre, Einrichtung und Gestaltung wird Wert gelegt.
• Generationenfreundliche Kriterien werden angewendet, je nach Zielgruppen: benutzungs- und handlungsfreundlich;
betriebspraktisch und effizient; gestalt-, wandel- und inszenierbar; naturnah.
Handlungsfelder werden gleichwertig gehandhabt
• Die Kirche bietet vielfältige und gleichwertige Zugängen an, als weite Kirchenlandschaft.
- Alltagskirche: verweilen, begegnen, geniessen, austauschen, aktiv sein, sich selber einbringen,
vernetzen, zuhören und gehört werden, entlasten und entlastet werden, unterstützen und unterstützt
werden, Lösungen suchen, sich beteiligen und mitarbeiten
- Lernkirche: inspiriert werden, nachdenken, forschen, Neues entdecken, Horizont erweitern
- Feierkirche: innehalten, Kraft schöpfen, sich besinnen, begehen, feiern
- Kulturkirche: Musik hören/machen, inszenieren, ausstellen, aufführen, Sinne und Sinn verbinden
Schwerpunkte werden gesetzt
• Stärken, Gegebenheiten, Talente und Ressourcen werden genutzt.
• Nieder-, Mittel- und Hochschwelliges werden verbunden:
- Niederschwellig: Einzelne und Gruppen kommen und gehen zu einem von ihnen gewählten Zeitpunkt.
Die «niederschwellige Begegnungsplattform» erweitert den Sozialraum. Sie bietet verschiedene
Handlungsmöglichkeiten: verweilen, essen, trinken, austauschen, spielen, sich informieren
- Mittelschwellig: Angebote finden breites Interesse.
- Hochschwellig: Angebote für wenige und für fixe Gruppen; anspruchsvoll.
• Gruppenbildungen werden beachtet und initiiert; Eigeninitiativen gefördert; Raum und Rahmen werden
geboten für selbstorganisierte Gruppen und ihre Ideen.
• Ein Markt der Interessen wird initiiert.
Vielfältige Handlungsformen werden angeboten
• Sprechen, musizieren, werken, kochen, spielen, gestalten, malen, Theater spielen, dichten,
sich bewegen, vernetzen usw.
Es wird zusammengearbeitet
• Pfarrpersonen, Sigristen, Musiker/innen, Sozialdiakone und Sozialdiakoninnen, Katechet/innen,
Verwaltung, Sekretariat arbeiten zusammen.
• Berufsbilder, Rollen, Funktionen passen sich dem Selbstverständnis an.
• Interessen und Talente werden erkannt.
Es wird vernetzt und kommuniziert
• Vernetzungen nach innen und aussen werden gepflegt und aufgebaut, «Gute Dienste» werden angeboten.
• Die Chance der Kirche: Co-Produktionen, «Marktplatz» sein.
• Die Kirchgemeinde erzählt, was sie tut und bringt sich ins Gespräch.
Chronologie: Vom Projekt zum Prozess
2012: Der erste Info-Anlass orientiert die Kirchgemeinden über das Projekt.
2013: Das Vorprojekt startet. Die Kantonalkirche und sieben Kirchgemeinden beteiligen sich.
2014: Mit den «Zielgruppengesprächen» nehmen wir Kontakt zur Bevölkerung auf und fragen nach Bedürfnissen, Wünschen, Visionen. Es nehmen 222 Personen teil im Alter von 4 bis 76, der Kirche gegenüber nahestehend, wohlwollend, distanziert oder ablehnend.
Ab 2015: Das Projekt ist organisiert mit kantonaler Projektleitung, regionalen Leitungen – Glarus Nord, Glarus und Glarus Süd – und mit Kirchgemeindevertretungen. Moderator Paul Baumann führt durch das Projekt. Eine externe Reflexionsgruppe gibt wertvolle Aussensichten. Regelmässige Treffen mit allen Beteiligten gewähren Einblicke in die laufende Arbeit und ermöglichen den Erfahrungsaustausch. Es wird diskutiert: «Was läuft gut?» Und: «Was können wir besser machen?» In Workshops wird 1:1 geplant und sogleich umgesetzt, was nötig ist.
2017: Die JA-Aktion von Ostern markiert den Übergang «von der Theorie zur Praxis – vom Projekt zum Prozess». Die Aktion ist Einladung, nachzudenken und ins Gespräch zu kommen.
Das JA bedeutet:
• JA Gottes in Jesus Christus zu uns Menschen.
• JA zu einer Kirche für verschiedene Generationen und Lebenswelten
• JA zu den Menschen, denen wir begegnen
• JA zu einer gastfreundlichen Haltung
• JA gegen die vielen Neins unserer Zeit
• JA zu Gott, der die Menschen nimmt, wie sie sind – bedingungslos.
2018: Die nun seit fünf Jahren laufende Generationenkirche hat sich gut entwickelt. Es ist Zeit, generell Rückschau zu halten und mit Freude auf das Erreichte zurückzublicken. Das Projekt darf als erfolgreich bezeichnet und jetzt abgeschlossen werden. Das Werkzeug «Generationenkirche» für die «Glarner Reformation» geht in einen fortlaufenden Prozess über, aus dem sich die Glarner Kirche weiter entwickeln wird.
Auszug aus dem Leitbild der Glarner Kirche, siehe auch vollständiges » Leitbild
Wer wir sind
Wir sind eine Kirche für alle Generationen. Wir – das sind die Glarner Reformierten von Jung bis Alt, und alle, die sich mit ihr verbunden fühlen. Zusammen sind wir die Glarner Kirche – mit vielen Stimmen. Wir sind organisiert in Kirchgemeinden, Regionen und der Kantonalkirche und arbeiten auf allen Ebenen zusammen. Wir sind lokal bis weltweit verbunden mit allen, die sich für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung einsetzen, sowie mit den Leidenden und Verfolgten.
Was wir tun
Wir sind präsent mit Angeboten, Projekten und Dienstleistungen auf lokaler, regionaler und kantonaler Ebene und setzen Schwerpunkte aufgrund unserer Stärken. Wir gestalten unsere Gastfreundschaft weltoffen, ganzheitlich und mit Herz und nehmen Lebenssituationen, Bedürfnisse und Interessen ernst. Wir bringen Menschen zusammen und bieten Raum und Gelegenheiten für das Neben- und Miteinander unterschiedlichster Gruppierungen, Generationen und Kulturen. Wir fördern das Zusammenleben und den sozialen Zusammenhalt.
Zitate
Die folgenden Zitate stammen aus Gesprächen mit der Glarner Bevölkerung aus dem Jahr 2014. Von Jung bis Alt, der Kirche nahestehend, distanziert oder ablehnend.
«Mit der Generationenkirche wird die Kirche näher bei den Menschen sein. Sie wird als Ort wahrgenommen, wo sich Menschen treffen und wo Kontakte gepflegt werden können...»
«Das Projekt Generationenkirche ist für die Glarner Kirche die einmalige Chance, die Institution Kirche mit ihrer Vielfältigkeit den Menschen wieder näher zu bringen, die Menschen einzubeziehen und auf ihre Bedürfnisse einzugehen, nach dem Motto ‹Nach bi dä Lüüt›.»
«Mir gefällt die Kirche so, wie sie ist. Sie sollte nicht aufdringlich sein.»
«Ich wünsche mir lockere und fröhliche Anlässe aller Art für Familien und Kinder.»
«Mir persönlich gibt die Kirche sehr viel. Die Weihnachtskonzerte berühren mich sehr.»
«Im Quartier, Dorf, Kanton und der Region habe ich das Gefühl, dass gute Dienste geleistet werden.»
«Bin im Ganzen zufrieden mit der heutigen, hiesigen Kirchgemeinde.»
«Die Aufgabe, die die Kirche jetzt erfüllt, finde ich gut und sinnvoll.»
«Ich finde spontan nichts Negatives, vermisse nichts, im Moment ists in Ordnung.»
«Ich fühle mich wohl in der Kirche, an- und aufgenommen.»