22.11.19 – Medienbericht: Ökumenischer Kirchentag 2021 nimmt Formen an

Bild OK Website (Foto: Madeleine Kuhn-Baer)
1991 fand im Glarnerland ein reformierter Kirchentag statt. 30 Jahre später wird ein analoges Fest der Begegnung in ökumenischem Geist durchgeführt. Das OK «kk 21» hat am Freitag informiert.
Madeleine Kuhn-Baer,
OK-Präsident Martin Laupper verkündete die frohe Botschaft gleich zu Beginn der Medienkonferenz in Glarus: Sowohl die Reformierte als auch die Katholische Landeskirche hätten einstimmig beschlossen, den auf rund 220‘000 Franken veranschlagten Kirchentag 2021 mit je 75‘000 Franken zu unterstützen. «So können wir im Juni 2021 wunderbare drei Tage gemeinsam erleben. Wir sind sehr glücklich.»
Der ökumenische Kirchentag soll unter dem Motto «Mitänand bewegä – Salz der Erde und Licht der Welt» ein grosses Fest für die Bevölkerung werden, an dem möglichst viele selber aktiv einen Beitrag leisten können. «Heute wird die Lawine ins Rollen gebracht», so Martin Laupper.

Für alle Generationen
Cornelia Deuber erläuterte die Ziele und gab einen Einblick ins Programm, welches vom 11. bis 13. Juni 2021 im Glarnerland geplant ist. Mit dem Kirchentag will die Kirche im ganzen Kanton «ihre Türen» öffnen und auf die Menschen zugehen. «Sie ist nahe bei den Menschen und bietet eine Plattform für unterschiedliche Begegnungen», so die Theologin. Weitere Ziele sind: Die Kirche feiert das Leben, pflegt die wertvolle Gemeinschaft und fördert Toleranz und Solidarität. Die Kirche zeigt, dass sie Verantwortung übernimmt. Der Kirchentag soll alle Generationen ansprechen. Für jede und jeden gibt es einen Berührungspunkt und ein Angebot. «Wir möchten der Glarner Bevölkerung ein Fest schenken. Keine Chilbi, aber auch keine Missionsveranstaltung», betonte die Programmverantwortliche. Und: «Wir sehen positiv in die Zukunft und strahlen dies mit dem Kirchentag aus.» Miteinander wolle man ein Zeichen für die Gemeinschaft, für das Leben und die Menschen in ihrer einzigartigen Vielfalt setzen.
Dabei sollen viele Bereiche des Lebens abgedeckt werden. Themenfelder sind Kunst (Installation, Slam-Poetry, Literatur, Street-Art, Theater), Musik (von Jazz über Klassik bis zu Jodel), Tradition (Textilindustrie, Alpsegen usw.), Weltoffen (Kulinarisches aus aller Welt), Bildung (Vorträge, Workshops und dergleichen) sowie Spiel, Spass und Sport (grosses Kinderdorf mit dem Zirkus Mugg).

Glocken läuten am Anfang und am Ende
Der Freitag steht unter dem Titel «Bi de Lüüt im Dorf». Am Abend werden sämtliche Kirchenglocken des Kantons den Kirchentag 2021 einläuten. Nach einem kurzen, spirituellen Innehalten findet in jeder Kirchgemeinde oder in jedem Gotteshaus eine Veranstaltung statt – «überall eine grosse oder kleine Sternschnuppe», wie es Cornelia Deuber formulierte. Die Nacht soll dann als tiefes spirituelles Gefäss genutzt werden für Wanderungen von Kirche zu Kirche, für Lesungen oder Konzerte in der Dunkelheit, Andachten und dergleichen.
«Mitänand i dr Stadt» heisst es am Samstag. In Glarus wird es aus allen Themenfeldern Veranstaltungen geben, darunter auch ganz niederschwellige Angebote. Zum Beispiel «Die Unfassbar», «Der Bücherretter» oder das Kinderdorf vom Zirkus Mugg. Gottfried Locher, Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, hat bereits zugesagt für einen Vortrag. Um 17 Uhr trifft man sich in der Stadtkirche zu einem grossen, gemeinsamen Singen. Dazu wird eigens ein Kirchentagslied komponiert. Anschliessend sind alle zu einem grossen «Food-Save-Bankett» eingeladen: An einer langen, weissen Tafel wird ein Team aus den «Abfällen» aller Lebensmittelgeschäfte des Kantons ein Drei-Gang-Menü zaubern.
Geistlicher Höhepunkt des Kirchentags ist der grosse ökumenische Festgottesdienst am Sonntag, 11 Uhr, in der Stadtkirche oder auf dem Landsgemeindeplatz. Dabei sollen aus allen Gemeinden ein Kilo Salz und ein Fridolinsstab zu Fuss nach Glarus gebracht und im Gottesdienst vereint werden. «Bhaltis» in Form von Salz und Licht – entsprechend der Losung – gibt es sodann für alle Teilnehmenden.
Abgeschlossen wird der Kirchentag mit dem grossen Schlussläuten im ganzen Kanton. «Damit schliesst sich der Bogen wieder», so die Programmverantwortliche.
Das OK, dem neben Martin Laupper und Cornelia Deuber auch Ruth Scherrer-Dieffenbacher, Martin Leutenegger, Alessia Chiarello, Sandra Felber (Sekretariat) sowie als Beirat Dekan Harald Eichhorn und Pfarrer Ulrich Knoepfel angehören, hat auch mit Freikirchen Gespräche geführt. Die Evangelisch-Methodistische Kirche hat zugesagt, sich aktiv zu beteiligen. Der Entscheid von anderen steht noch aus. Zudem soll ein Patronatskomitee aufgebaut werden. «Man soll spüren, dass der Kirchentag von zuunterst bis zuoberst getragen wird», sagte Martin Laupper. «Und er soll nachhaltig sein und in die Zukunft wirken.»

Madeleine Kuhn-Baer, Medienbeauftragte