Beide Glarner Landeskirchen, die reformierte und die katholische, gehen neue Wege in der Kommunikation. Ihr erstmaliger, gemeinsamer Auftritt an der Glarner Messe vom 29. Oktober bis 2. November 2025 wurde prominent wahrgenommen.
Swantje Kammerecker,
„Bim-bam, bim-bam!“ – eine Gruppe Kinder im Vorschulalter betätigt sich unüberhörbar als eifrige Glöckner. Das verkleinerte Modell eines hölzernen Glockenstuhls steht inmitten eines Geheges – ähnliches eines Bällchenbades – mit unzähligen bunten Lego-Klemmbausteinen. Sie laden ein, Wände für den Kirchturm zu bauen, was auch rege genutzt wird.
Das Pendant für fortgeschrittene Glöckner und Technik-Freak befindet sich am gegenüberliegenden Ende des nach drei Seiten offenen Stands der beiden Glarner Landeskirchen: Hier kann bestaunt werden, wie das Original eines über 100 Jahre alten mechanischen Uhr- und Glockenwerks mit all seinen Zahnrädchen, Ketten und Pendeln läuft. Thomas Muff von der Luzerner Firma Muff, welche auch in Glarner Kirchen für Unterhalt der inzwischen natürlich digital gesteuerten „Zeitmaschinen“ in den Kirchtürmen sorgt, gibt mit Leidenschaft Auskunft über die technischen Wunderwerke und erwähnt auch das firmeneigene Museum, aus dem das Exponat stammt.
Auf uns kannst du bauen
„Auf uns kannst du bauen“ – unter diesem Motto präsentieren sich die Glarner Landeskirchen erstmals während der fünf Tage der beliebten Glarner Messe. Nebst dem OK unter Leitung von Irene Spälti (reformiert) und Werner Holdener (katholisch) sind aus beiden Kirchen etwa 20 Freiwillige im Einsatz, gut erkennbar am dezenten, einheitlichen Shirt mit den beiden Kirchenlogos. Ökumenisch – und das nicht erst seit heute. Bereits heuer an der Jodlermesse des ESAF und am Glarner Weihnachtsmarkt 2024 kamen sie mit einem gemein-samen Auftritt und Angebot zu den Menschen. Wie wird dieses an- und wahrgenommen, an der Glarner Mes-se?
„Grossandrang am Stand!“ meldet etwa Irene Spälti am Samstagnachmittag. Die vorherigen Tage seien et-was ruhiger gewesen. Freundlich interessiert, mit positiven Reaktionen seien die meisten Begegnungen gewesen. Gespräche blieben in dem Getümmel meist eher an der Oberfläche, seien aber ab und zu auch konkret geworden. Von Sachfragen wie „Warum haben manche Kirchen nur einen Turm und andere zwei?“* bis hin zu „Wozu ist die Kirche eigentlich da?“. Darauf war man natürlich mit vielfältigem Infomaterial vorbereitet und auch mit einem neuen Flyer, der die wichtigsten Felder kirchlicher Arbeit zusammenfasst (davon ist der Gottesdienst nur eins von vielen). Kafi und Schöggeli, dazu Give-aways in Form von Trinkflaschen und Jojos, wurden ebenfalls angeboten.
Seelentankstelle an der Querspange?
Zusammenfassend hätten Menschen aller Generationen am gut platzierten Stand Nr. 112 in Halle 1 Halt gemacht. „Von solchen, die schon aus der Kirche ausgetreten waren und uns das mitteilen wollten“, so Werner Holdener, „bis hin zu Menschen mit speziellen Anregungen.“ So habe etwa eine Studentin der katholischen Religion die Idee geäussert, an der stauträchtigen Querspange in Netstal eine „Seelentankstelle“ ein-zurichten, wo man sich eine kurze Auszeit nehmen und stärken könne. Sicher wäre die mit ähnlich unübersehbaren roten Säulen, wie der Stand der Glarner Messe, auch ein Eyecatcher. „Als ‚Bodenpersonal‘ wollten wir dagegen bewusst zugewandt, aber nicht aufdringlich oder gar missionarisch auf die Menschen zugehen“, so Irene Spälti und Werner Holdener. Das sei auch gut angekommen. Ob sich die Beteiligten eine Fortsetzung vorstellen können? „Warum nicht, das klären wir jetzt sicher ab“, so die Antwort.
Text und Bilder: Swantje Kammerecker
(mögliche Antwort: *Kirchen aus der Romanik, Barock und Gotik haben oft Türme und wirken imposanter. Ältere oder kleinere Kirchen haben nur einen Turm, man hat da «pragmatischer» gebaut.)
Das Pendant für fortgeschrittene Glöckner und Technik-Freak befindet sich am gegenüberliegenden Ende des nach drei Seiten offenen Stands der beiden Glarner Landeskirchen: Hier kann bestaunt werden, wie das Original eines über 100 Jahre alten mechanischen Uhr- und Glockenwerks mit all seinen Zahnrädchen, Ketten und Pendeln läuft. Thomas Muff von der Luzerner Firma Muff, welche auch in Glarner Kirchen für Unterhalt der inzwischen natürlich digital gesteuerten „Zeitmaschinen“ in den Kirchtürmen sorgt, gibt mit Leidenschaft Auskunft über die technischen Wunderwerke und erwähnt auch das firmeneigene Museum, aus dem das Exponat stammt.
Auf uns kannst du bauen
„Auf uns kannst du bauen“ – unter diesem Motto präsentieren sich die Glarner Landeskirchen erstmals während der fünf Tage der beliebten Glarner Messe. Nebst dem OK unter Leitung von Irene Spälti (reformiert) und Werner Holdener (katholisch) sind aus beiden Kirchen etwa 20 Freiwillige im Einsatz, gut erkennbar am dezenten, einheitlichen Shirt mit den beiden Kirchenlogos. Ökumenisch – und das nicht erst seit heute. Bereits heuer an der Jodlermesse des ESAF und am Glarner Weihnachtsmarkt 2024 kamen sie mit einem gemein-samen Auftritt und Angebot zu den Menschen. Wie wird dieses an- und wahrgenommen, an der Glarner Mes-se?
„Grossandrang am Stand!“ meldet etwa Irene Spälti am Samstagnachmittag. Die vorherigen Tage seien et-was ruhiger gewesen. Freundlich interessiert, mit positiven Reaktionen seien die meisten Begegnungen gewesen. Gespräche blieben in dem Getümmel meist eher an der Oberfläche, seien aber ab und zu auch konkret geworden. Von Sachfragen wie „Warum haben manche Kirchen nur einen Turm und andere zwei?“* bis hin zu „Wozu ist die Kirche eigentlich da?“. Darauf war man natürlich mit vielfältigem Infomaterial vorbereitet und auch mit einem neuen Flyer, der die wichtigsten Felder kirchlicher Arbeit zusammenfasst (davon ist der Gottesdienst nur eins von vielen). Kafi und Schöggeli, dazu Give-aways in Form von Trinkflaschen und Jojos, wurden ebenfalls angeboten.
Seelentankstelle an der Querspange?
Zusammenfassend hätten Menschen aller Generationen am gut platzierten Stand Nr. 112 in Halle 1 Halt gemacht. „Von solchen, die schon aus der Kirche ausgetreten waren und uns das mitteilen wollten“, so Werner Holdener, „bis hin zu Menschen mit speziellen Anregungen.“ So habe etwa eine Studentin der katholischen Religion die Idee geäussert, an der stauträchtigen Querspange in Netstal eine „Seelentankstelle“ ein-zurichten, wo man sich eine kurze Auszeit nehmen und stärken könne. Sicher wäre die mit ähnlich unübersehbaren roten Säulen, wie der Stand der Glarner Messe, auch ein Eyecatcher. „Als ‚Bodenpersonal‘ wollten wir dagegen bewusst zugewandt, aber nicht aufdringlich oder gar missionarisch auf die Menschen zugehen“, so Irene Spälti und Werner Holdener. Das sei auch gut angekommen. Ob sich die Beteiligten eine Fortsetzung vorstellen können? „Warum nicht, das klären wir jetzt sicher ab“, so die Antwort.
Text und Bilder: Swantje Kammerecker
(mögliche Antwort: *Kirchen aus der Romanik, Barock und Gotik haben oft Türme und wirken imposanter. Ältere oder kleinere Kirchen haben nur einen Turm, man hat da «pragmatischer» gebaut.)

